Sterbegeld

Sterbegeld soll die Bestattungskosten decken.

Sterbegeld

Was versteht man unter einem Sterbegeld?

Ein Sterbegeld ist eine Zahlung, die dazu dient, die Kosten für Bestattung, Trauerfeier und gegebenenfalls Grabpflege zu decken. Es wird an die nächsten Angehörigen bzw. Begünstigten ausbezahlt. Früher zählte das Sterbegeld zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Es wurde jedoch 2003 aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gestrichen. Das bedeutet, dass Sie im Falle des Todes eines Angehörigen keine Leistungen aus dessen gesetzlicher Krankenversicherung erhalten.

Unter Umständen zahlt jedoch die gesetzliche Unfallversicherung ein Sterbegeld aus. Ein Anspruch auf diese Leistung besteht beispielsweise dann, wenn der Tod durch eine Berufskrankheit oder infolge eines Arbeitsunfalls eintritt.

Auch die gesetzliche Rentenversicherung zahlt kein Bestattungsgeld im engeren Sinne. Allerdings bekommt der Ehepartner der bzw. des Verstorbenen in den ersten drei Monaten der Witwenrente die gesamte Rente des verstorbenen Rentenversicherten ausgezahlt.

Für die Angehörigen von Beamten sieht es in puncto Sterbegeld besser aus: Sie erhalten nach dem Tode eines Beamten eine Zahlung in Höhe der zweifachen Bezüge bzw. des zweifachen Ruhegehaltes.

„Wir lassen nur die Hand los, nicht den Menschen.“

Was ist eine Sterbegeldversicherung?

Was ist eine Sterbegeldversicherung

Wenn Sie die finanziellen Belastungen für Ihre Hinterbliebenen mindern wollen, können Sie mit einer privaten Sterbegeldversicherung vorsorgen. Diese zahlt bei Tod ein Sterbegeld an die Hinterbliebenen aus. Dessen Höhe können Sie individuell festlegen. Dabei spielt es keine Rolle, wann der Tod eintritt.
Die Kosten für eine Beerdigung nebst Trauerfeier liegen in der Regel zwischen 2.000 und 10.000 Euro. Auch die Versicherungssumme sollte sich in diesem Rahmen bewegen, wenn Sie mit dem Sterbegeld die Gesamtkosten decken wollen. Auch höhere Summen sind auf Wunsch möglich. Wie hoch die Beiträge sind ausfallen, hängt von der Höhe der Versicherungssumme, dem Alter des Versicherten bei Versicherungsbeginn und bei einigen Policen vom Gesundheitszustand der versicherten Person ab.

Die Leistungen aus der Sterbegeldversicherung sind auch im hohen Alter sicher

Oft sinkt das Einkommen im Alter deutlich, da die Rente niedriger ausfällt als das Gehalt. Nicht selten werden Sozialleistungen vom Staat benötigt. Diese werden allerdings erst ausgezahlt, wenn das eigene Vermögen weitestgehend aufgebraucht ist. Ein Vorteil bei einer Sterbegeldversicherung ist, dass das hier angesparte Vermögen als sogenanntes Schonvermögen gilt. Das heißt: Dieses Geld wird nicht angetastet, wenn es notwendig ist, im Alter Sozialleistungen zu beantragen. Sparguthaben, die für eine Bestattung gedacht sind, müssen hingegen aufgebraucht werden, bevor Sozialleistungen bewilligt werden.

Die Leistungen aus der Sterbegeldversicherung sind auch im hohen Alter sicher

Wartezeit bei der Sterbegeldversicherung

Wartezeit bei der Sterbegeldversicherung

Bei Sterbegeldversicherungen ist eine Wartezeit üblich. Hierunter versteht man den Zeitraum, der zwischen dem Versicherungsbeginn und dem frühestmöglichen Zeitpunkt für eine Leistung der Versicherung liegt. Das heißt, erst wenn Sie für die Dauer der Wartezeit Ihre Versicherungsprämien bezahlt haben, haben Sie Anspruch auf die Leistung der Versicherung. Wenn der Tod innerhalb der Wartezeit eintritt, erhalten Sie in der Regel die eingezahlten Beiträge zurück. Dies ist jedoch von Tarif zu Tarif unterschiedlich.

Sterbegeldversicherung: Gesundheitsprüfung und Wartezeit

Die Alternative zu einer Sterbegeldversicherung mit Wartezeit ist eine Sterbegeldversicherung, die eine Gesundheitsprüfung beinhaltet. Bei einer solchen Police gilt der Versicherungsschutz sofort in vollem Umfang. Der Versicherer hat jedoch die Möglichkeit, Sie aufgrund Ihres Gesundheitszustandes als versicherte Person abzulehnen. Bei der Gesundheitsprüfung handelt es sich meist um konkrete Fragen zu Ihrer Gesundheit und ihren Gewohnheiten, beispielsweise ihrem Tabakkonsum. Hier ist es wichtig, alle Fragen vollständig und wahrheitsgemäß zu beantworten. Stellt der Versicherer im Nachhinein fest, dass Ihre Angaben nicht zutreffen, kann er die Auszahlung der Prämie an die Hinterbliebenen verweigern.

Sterbegeldversicherung Gesundheitsprüfung und Wartezeit

Für wen lohnt sich eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit?

Kranke und schwer kranke Menschen haben also oft nur die Möglichkeit, eine Sterbegeldversicherung mit Wartezeit abzuschließen. Diese fällt je nach Versicherer und Tarif unterschiedlich lang aus. In der Regel liegt sie zwischen einem Monat und drei Jahren. Hier lohnt es sich, die Angebote verschiedener Gesellschaften zu vergleichen.

Für ältere Menschen, deren Gesundheitszustand gut ist, ist eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit eine gute Wahl. Aufgrund ihres Alters und des Wegfallens der Wartezeit müssen sie zwar mit höheren Beiträgen rechnen, allerdings ist ihnen die Leistung der Versicherung sicher. Auch wenn Sie bereits leichte oder mittelschwere Erkrankungen aufweisen, haben Sie oft noch die Möglichkeit, eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit abzuschließen. Allerdings sind in diesem Fall die Prämien höher.

Für jüngere und gesunde Menschen ist die Wartezeit kein wichtiges Kriterium, da die Wahrscheinlichkeit, dass sie während der Frist versterben, sehr gering ist.

Zusammenfassung: Sterbegeldversicherung – Gesundheitsprüfung – Wartezeit

  • Eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit erfordert eine Gesundheitsprüfung.
  • Bei einer Sterbegeldversicherung mit Wartezeit entfällt die Gesundheitsprüfung.
  • Die Gesundheitsfragen sollten unbedingt wahrheitsgemäß beantwortet werden.
  • Gute Versicherer zahlen im Falle eines Unfalltodes die Versicherungsprämie aus, auch wenn der Zeitpunkt des Versterbens in der Wartezeit liegt.