Baumbestattung Friedwald
Eine Baumbestattung ist eine Bestattungsvariante der Feuerbestattung

Baumbestattung

Was ist eine Baumbestattung?

Bei einer Baumbestattung wird die Asche des Verstorbenen im Wurzelbereich eines Baumes begraben. Auf diese Weise ruht der Verstorbene in einer sehr natürlichen Umgebung, in der die typische Atmosphäre eines Friedhofs fehlt. Auch der finanzielle, organisatorische und zeitliche Aufwand für die Grabpflege entfällt. Trotzdem haben die Hinterbliebenen einen festen Ort, an dem sie des Verstorbenen gedenken können. Aufgrund dieser Vorteile gegenüber anderen Bestattungsarten erfreuen sich Baumbestattungen wachsender Beliebtheit.

Derzeit sind Baumbestattungen in Berlin auf den folgenden landeseigenen Friedhöfen möglich:

• Bezirk Lichtenberg: Zentralfriedhof Friedrichsfelde
• Bezirk Pankow: Friedhof Pankow XII
• Bezirk Neukölln: Friedhof Koppelweg
• Bezirk Treptow-Köpenick: Friedhof Baumschulweg
• Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf: Friedhof Ruhleben
• Bezirk Spandau: Friedhof „In den Kisseln“
• Bezirk Reinickendorf: Friedhof Heiligensee

„Die Bande der Liebe werden mit dem Tod nicht durchschnitten.“
Thomas Mann

Welche verschiedenen Gräber gibt es bei einer Baumbestattung?

Bei einer Baumbestattung besteht die Wahl zwischen unterschiedlichen Grabtypen. Diese sind: Familienbaum, Partnerbaum, Freundschaftsbaum oder Gemeinschaftsbaum. Je nach Anbieter und Ort der Bestattung bietet der jeweilige Baum Platz für zehn bis zwölf Urnen. Unter einem Gemeinschaftsbaum werden auch Verstorbene beigesetzt, die keinerlei verwandtschaftliche oder freundschaftliche Beziehungen zueinander hatten. Deshalb ist diese Art der Baumbestattung die preisgünstigste.

Wenn Sie sich für einen Familien- oder Partnerbaum entscheiden, sind die vorhandenen Grabstellen Ihrer Familie vorbehalten. Einen Freundschaftsbaum können Sie belegen, ohne dass eine verwandtschaftliche Beziehung zwischen den Verstorbenen besteht. Anders als beim Gemeinschaftsbaum werden beim Freundschaftsbaum keine Grabstellen an Menschen vergeben, zu denen die hier bereits Begrabenen keinerlei Beziehung haben.

Ist für eine Baumbestattung eine bestimmte Urne nötig?

Um die Belastung für die Natur so gering wie möglich zu halten, wird für eine Baumbestattung eine so genannte Bio-Urne eingesetzt. Diese ist ökologisch abbaubar. Häufig wird sie aus Bio-Kunststoff gefertigt, der aus Maisstärke und Flüssigholz besteht. Eine Alternative sind Urnen aus Holz. Wie Särge sind auch diese vollständig ökologisch abbaubar.

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Wie läuft eine Baumbestattung ab?

Vor der eigentlichen Baumbestattung findet die Einäscherung des Verstorbenen statt. Die Bestattung, die im Anschluss daran stattfindet, ähnelt einer Urnenbestattung auf dem Friedhof. Anschließend wird die Urne zu dem
gewünschten Friedhof überführt.

Auch eine Trauerfeier kann bei einer Baumbestattung selbstverständlich stattfinden. Wie bei einer Erd- oder Feuerbestattung hält ein Pfarrer oder ein weltlicher Trauerredner hält eine Rede zum Gedenken an den Verstorbenen. Diese findet in der Regel direkt an der Grabstätte statt. Wenn Sie möchten, kann auch ein Angehöriger oder ein Freund die Trauerrede halten.

Wie funktioniert die Grabpflege nach einer Baumbestattung?

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Es ist einer der Vorteile einer Baumbestattung, insbesondere für Familien, die an weit voneinander entfernten Orten leben, dass die zuständige Forstverwaltung die Wald- bzw. Grabpflege durchführt. Für die Angehörigen entsteht nach der Baumbestattung keinerlei Aufwand. Das heißt allerdings auch, dass eine individuelle Gestaltung eines Baumgrabes nicht möglich ist. Im Gegensatz zu den Friedhofsgräbern, auf denen Verstorbene nach einer Erd- oder Urnenbeisetzung ruhen, soll die Natürlichkeit des Waldes nicht durch das Aufstellen von Grabmalen oder Grabkerzen gestört werden. Gekennzeichnet wird ein Baumgrab in der Regel durch eine kleine Plakette am Baum.

Wie kann ich für eine Baumbestattung vorsorgen?

Wenn Sie sicher gehen möchten, dass Sie nach Ihrem Tode auf die gewünschte Weise bestattet werden, können Sie zu Lebzeiten eine Bestattungsverfügung erstellen. Da eine Einäscherung Voraussetzung für eine Baumbestattung ist, raten wir Ihnen zu einer Kremationsverfügung. Die Verfügungen können Sie selbst verfassen. Es ist jedoch sehr empfehlenswert, diese von einem Notar beglaubigen zu lassen, damit an ihrer Gültigkeit kein Zweifel besteht. Falls Sie sich dagegen entscheiden, Ihre Familie über eine solche Verfügung zu informieren, hinterlegen Sie diese an einem Ort, an dem sie im Todesfall schnell gefunden wird. Grundsätzlich ist es ratsam, die eigenen Wünsche und Vorstellungen mit Ihrer Familie zu besprechen.

Wenn es Ihnen wichtig ist, finanziell vorzusorgen, beraten wir Sie gerne zu einem Vorsorgevertrag. Dieser Vertrag kann unter anderem exakte Vorgaben zu Art und Ort der Bestattung enthalten.

Wie ist die Baumbestattung entstanden?

Die Baumbestattung auch Friedwald, Ruheforst, Waldbestattung genannt, ist eine recht junge Art der Beisetzung. Sie wurde wurde in den 1990er Jahren von Ueli Sauter entwickelt. Für den Schweizer war es ein tröstlicher Gedanke, dass nach dem Verlust eines guten Freundes dessen Asche im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt wurde. Die Idee fand auch in Deutschland Anklang, viele Menschen begannen sich für diese naturnahe Art des Abschiednehmens zu interessieren. Auch dass in Zeiten zunehmender Mobilität eine regelmäßige Grabpflege keine Selbstverständlichkeit mehr ist, hat mit Sicherheit zu der rasch zunehmenden Verbreitung der Baumbestattung beigetragen.