Für eine Feuerbestattung wird der Leichnam in ein Krematorium überführt.
Feuerbestattung
Was versteht man unter einerFeuerbestattung?
Von einer Feuerbestattung spricht man, wenn die Leiche einer Verstorbenen verbrannt wird. Ein Vorteil der Feuerbestattung ist, dass eine Vielzahl von Möglichkeiten bestehen, auf die die Urne beigesetzt werden kann. In aller Regel gibt es bei Erdbestattung nur die Optionen Wahlgrab oder Einzelgrab. Bei einer Feuerbestattung besteht die Möglichkeit, die Urne auf dem Friedhof beizusetzen, im Wurzelbereich eines Baumes oder im Meer. Andere Optionen, wie beispielsweise das Verstreuen der Asche in der Luft, sind in Deutschland nicht gestattet.
„Sterben ist nur ein Umziehen in ein schöneres Haus.“
Elisabeth Kübler-Ross
Wie hoch sind die Kosten für eine Feuerbestattung?
Eine Feuerbestattung ist in der Regel günstiger als eine Erdbestattung. Das liegt daran, dass sowohl die Kosten für den Sarg als auch die Kosten für das Grab auf dem Friedhof bei einer Feuerbestattung niedriger sind. Der Sarg muss nicht so massiv sein wie bei einer Erdbestattung, und für Urnengräber wird weniger Raum benötigt als für ein Grab, in das ein Sarg hinabgelassen wird. War es der Wille des Verstorbenen, die Urne nicht auf dem Friedhof, sondern im Meer beizusetzen, fallen anstelle der Kosten für den Friedhof die Transportkosten auf dem Schiff an. Wenn sich der Verstorbene für eine Baumbestattung entschieden hat, hängen die Kosten von der Stelle des Grabes ab. Es bestehen beispielsweise die Möglichkeiten, einen Familienbaum oder einen Einzelbaum zu wählen.
Welche Formalitäten sind vor der Feuerbestattung zu erledigen?
Eine grundsätzliche Voraussetzung für eine Feuerbestattung ist die Bestätigung der Angehörigen, dass die Einäscherung der ausdrückliche Wunsch des Verstorbenen war. Um jegliche Zweifel auszuschließen, ist es empfehlenswert, schon zu Lebzeiten eine Kremation-Verfügung aufzusetzen, die den Wunsch nach einer Feuerbestattung bestätigt. Für diese Verfügung ist eine notarielle Beglaubigung nicht nötig. Es genügt die Unterschrift des Verfassenden. Ebenfalls wichtig ist ein Aufbewahrungsort, an dem das Schriftstück im Trauerfall schnell zu finden ist.
Ebenfalls vorgeschrieben ist eine sogenannte zweite Leichenschau vor der Kremation. Hier wird überprüft, ob der Verstorbene an einer natürlichen Todesursache verstorben ist. Diese Leichenschau findet innerhalb von zwei Tagen statt. Zusätzlich dient sie der eindeutigen Identifikation des Verstorbenen.
Wie läuft eine Feuerbestattung ab?
Der Ablauf einer Feuerbestattung ähnelt der einer Erdbestattung, doch durch die Einäscherung besteht ein wesentlicher Unterschied. Aufgrund der Kremation ist der Zeitabstand zwischen dem Versterben und der Bestattung länger. Außerdem haben Sie die Wahl, wann die Trauerfeier stattfinden soll: entweder vor der Einäscherung oder im Anschluss daran. Beispielsweise haben Sie die Möglichkeit, vor der Einäscherung eine Trauerfeier mit Verwandten, Freunden und Bekannten abzuhalten, die Urne jedoch im Anschluss an die Kremierung im engsten Familienkreis beizusetzen. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, des Verstorbenen in einem offiziellen Rahmen zu gedenken, und anschließend in aller Stille Abschied zu nehmen.
Vor der Kremierung wird ein Schamottestein zu dem Sarg gelegt, der mit den Daten des Toten und einer Nummer gekennzeichnet ist. Für eine Kremierung werden in etwa 90 Minuten benötigt. Zu Beginn beträgt die Temperatur 900 Grad Celsius, diese wird im Verlauf der Einäscherung auf 1.200 Grad Celsius erhöht. Dies soll die vollständige Verbrennung aller brennbaren Bestandteile gewährleisten. Welche Kleidung der Verstorbene zur Einäscherung trägt, können Sie entscheiden. Diese sollte jedoch aus Naturmaterialien bestehen, nicht aus Kunststoffen. Nach Verlöschen des Feuers wird die Asche in eine dafür vorgesehene Aschenkapsel gefüllt.
Weshalb muss ein Sarg für die Feuerbestattung verwendet werden?
Die Asche des Verstorbenen wird nach der Kremierung in einer Urne beigesetzt. Dennoch muss der Verstorbene vor der Einäscherung in einem Sarg aufgebahrt werden. Dies ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben: zum einen aus Gründen der Pietät, zum anderen, um eine ausreichende Brennbarkeit zu gewährleisten. Diese ist ohne einen Sarg nicht gegeben, da der menschliche Körper zu über 70 Prozent aus Wasser besteht.
Welche Unterschiede gibt es bei der Urne?
Die Urne, in der die Asche des Verstorbenen beigesetzt werden soll, können Sie nach Ihrem persönlichen Geschmack auswählen. Lediglich wenn Sie sich für eine Seebestattung entscheiden, muss die Urne aus einem Material gefertigt sein, das sich innerhalb weniger Stunden auf dem Meeresgrund zersetzt. Üblicherweise werden hierfür Urnen aus Pappmaché oder Salz verwendet.
Die Aschenkapsel, in die die Asche des Verstorbenen nach der Kremierung gefüllt wird, dient in erster Linie der Sicherung und erfüllt nicht unbedingt ästhetische Zwecke. Für die Trauerfeier haben Sie die Möglichkeit, eine sogenannte Über- oder Schmuckurne auswählen. Diese kann nach Ihrem persönlichen Geschmack individuell gestaltet und aus verschiedenen Materialien gefertigt sein.